Vesak Poya (Maivollmond)

10Mai2017

32 Grad, Sonne

In Sri Lanka ist jeder Vollmondtag im Monat ein gesetzlicher Feiertag, poya genannt, und erinnert an ein wichtiges Ereignis im Leben Buddhas. Der Vesak-Poya ist für die Buddhisten das wichtigste religiöse Fest des Jahres. Der Grund dafür liegt darin, dass an diesem Tag im Mai Buddha

623 v.u.Z. geboren wurde,
588 v.u.Z. die Erleuchtung erfahren hat und
543 v.u.Z. dahin geschieden ist.

Weil uns klar war, wie wichtig dieser Tag für die SriLanker ist, haben wir von Anfang an bei Ganesha und Ruwan, dem Eigentümer, darauf gedrungen, dass wir nur am Vormittag Behandlungen haben und die Therapeuten mittags nach Hause können. Momentan sind wir nur 9 Gäste. Aber es war ein gemeinschaftliches "hartes" Unterfangen, sie davon zu überzeugen. Dabei war es keineswegs uneigennützig, denn wir wollten ja selber auch zum Tempel. Jeden Tag ist eine andere von uns mit dem Thema nerven gegangen.

Schließlich hat es geklappt. Das Programm von (seit der Reinigung) 5 Behandlungen wurde am Vormittag straff durchgezogen.

Komplett weiß gekleidet sind wir mit 3 Tuk Tuks um 15 Uhr zum Tempel von Kalutara gefahren. Gangatilaka Vihara ist das strahlend weiße Wahrzeichen der Stadt. Die Dagoba der großen Tempelanlage ist ein wichtiges Bauwerk. Sie enthält einen vermauerten Reliquienschrein. Die bunten Bilder an der Innenwand der Kuppel erzählen aus dem Leben Buddhas.

Pilger besuchen hier einen Ableger des über 2000 Jahre alten Bodhi-Baums, unter dem Buddha seine Erleuchtung empfangen haben soll. 

Was passiert nun am Vesak-Fest? Traditionell werden am Vollmondtag selbst vor allem religiöse Rituale abgehalten. Die Buddhisten üben sich dabei speziell in 3 Praktiken, die auf dem Weg zur Erleuchtung unerlässlich sind und das Verlangen nach weltlichen Dingen reduzieren sollen.

Das erste Ritual dazu ist DANA. Dana bedeutet nichts anderes als Geben. In Sri Lanka ist es üblich, an Vesak vor allem Speisen und Kleidung zu spenden, also weg-zu-GEBEN. Gespendet wird an Mönche und an Arme und Bedürftige. An den Straßen haben wir viele kleine Stände gesehen, wo kostenlos Getränke und Essen verteilt werden. Es werden aber auch Blumen und Blut gespendet. Gerade die Blutspende wird als am wertvollsten angesehen. Noch wertvoller allerdings ist die Weitergabe der Lehren Buddhas. Zu diesem Zweck werden an diesem Tag viele kleine Büchlein verteilt.

Als zweites gehen viele Menschen in weißer Kleidung zum Tempel, um SIL, bestimmte Regeln, zu praktizieren. Es gibt 5, 8 oder 10 dieser Regeln, deren Befolgung auf dem spirituellen Weg unerlässlich ist. Darunter natürlich Verhaltenweisen, wie nicht töten, verletzen, lügen, stehlen, fremdgehen usw.usf. Sie meditieren und beten also.

Die dritte wichtige Übung an diesem Tag. Ab Mittag gibt es keine festen Speisen mehr. Üblicherweise dauert diese Fastenzeit bis zum nächsten Morgen. Das hat für uns natürlich nicht gegolten.

Das Vesak-Festival ist auch ein Festival des Lichts, der Erleuchtung. Überall werden Lampen und Lampions verschiedener Größen und Gestalt aufgehängt und Öllampen angezündet. All die Lichter „geben Sri Lanka einen helllichten Schein“ (das kommt uns doch irgendwie bekannt vor).

Unsere Therapeuten und die Angestellten haben schon tagelang daran gebastelt und heute wurde alles dekoriert. Sehr beeindruckend.

  Dagoba  Bilderfresko im Inneren  natürlich haben auch wir Lotosblumen dargebracht und gebetet  unser Tuk Tuk-Fahrer An Sonn- und Feiertagen gehen die Sri Lanker auch an den Strand hier wird gestanden  unser Haus ist toll dekoriert  Buddha wird ganz besonders beleuchtet abends sind die Servietten immer schwarz  Meine neuen Medikamente - zum Glück alles Naturprodukte