jetzt wird's Ernst

03Mai2017

32 Grad, leicht bewölkt

Viele glauben ja, Ayurveda sei Wellness, so wie es in den großen Wellnesstempeln angeboten wird. Ein paar schöne Massagen, warmes Öl, warme Hände, wenig Druck, dafür umso mehr Streichbewegungen über den Körper. Dem ist jedoch nicht so. Bei Panchakarma liegt die Betonung auf Kur und es ist deshalb entsprechend auch anstrengend.

Wie bereits ausgeführt,  baut Ayurveda neben den Massagen auf der Ernährungslehre, der Pflanzenheilkunde, Entspannungsverfahren (z.B. Yoga), und den ausleitenden Verfahren (Abführen & Co.) auf.

Die Kur ist also in 3 Phasen aufgeteilt. Die erste Phase dient als Vorbereitung auf die Haupthandlungen einer Panchakarma Kur (Pansch = 5 und Karma = Handlungen), der Hauptteil beinhaltet die Reinigung durch Abführen, Nasenspülung & Co. und die Nachbereitung dient dem Wiederaufbau.

Die Massagen werden übrigens entgegen der allgemeinen Auffassung lediglich als eine unterstützende Maßnahme zu den 5 Hauptbestandteilen der Panchakarma Kur gesehen. 

Diese sind:

  1. die Erfahrungen/Kenntnisse des Ayurveda Arztes
  2. die ayurvedischen Heilmittel
  3. die Behandlungsmethoden 
  4. die ayurvedische Ernährung
  5. das Verhalten des Kurgastes während und nach der Kur

Die Vorbereitungsphase dient der Reinigung des Darms vor der eigentlichen Reinigung des Körpers und beginnt mit dem abendlichen Trinken von Ghee unter Zusatz von Kräutern.

Ghee ist die geklärte Butter des Ayurveda. Bei uns wird es auch Butterschmalz genannt. Für seine Herstellung wird Butter erhitzt und ihr Schaum abgeschöpft – zurück bleibt das reine Fett. Ghee hat eine gelblich-weiße Farbe. Ja und es wirkt super, sanft und ohne Bauchkrämpfe. Mir ist unverständlich, warum beim Fasten z.B. das unangenehm schmeckende Glaubersalz eingesetzt wird, wo es doch eine natürliche Alternative gibt.

Die Kopfmassage hatte es heute in sich. Ich hatte das Gefühl, dass meine Schädeldeckenplatten wieder richtig positioniert wurden. Beim Drücken von Triggerpunkten ist mir dann so schlecht geworden, dass ich fast auf den Boden gebrochen hätte und mit letzter Kraft mein Bett erreicht habe. 

Dann stand auch schon eine unglaubliche Rückenmassage an. Wahnsinn, was die Therapeuten für goldene Hände haben und wie genau sie auf jede Reaktion achten. Nach dem Ausruhn ging es mir auch wieder besser. Es folgte noch die entspannende Gesichtsmassage und schon war die Mittagszeit ran.

Ich habe überhaupt keinen Appetit, aber das Essen ist so liebevoll und aufwändig zubereitet, dass man einfach keine Mahlzeit auslassen sollte. Allerdings habe ich heute meine 1/2  Portion Hauptgericht nicht geschafft.

Zu meinem eigenen Erstaunen fehlt mir mein geliebter Kaffee gar nicht. Ich habe auch keinen Appetit auf Kaffee und Kuchen oder irgendwelche Süßigkeiten (dabei hätte ich ja genug). 

Wir sollen 5-6 Tassen heißes Wasser trinken.  Das ist nicht so meins. Aber die Teeauswahl ist sehr interessant und handwarmes Trinkwasser steht auch ausreichend zur Verfügung.

Den Abschluss des Tages hat wieder die Ganzkörpersynchronmassage gebildet.

Als wir heute erfahren haben, dass wir nur während der Vorbereitungsphase im Meer baden dürfen, haben wir die Gelegenheit sofort beim Schopfe gepackt. Es hat genau meine Wohlfühlwassertemperatur. Mit den Wellen und der Unterströmung muss man allerdings aufpassen.

  mein Balkon zum Meer  Hier wohne ich  unser Yoga- und Tai Chi Tempel hoch über dem Meer  Hier kann man wahrhaft die Sonne begrüßen  Der Früchteteller zum Frühstück hält immer Überraschungen bereit und ist so üppig, dass ich heute um weniger gebeten habe  Karottensuppe, Mangosalat, vegetar. Hauptgericht, rote Bananen in ??? lecker  steiler Abstieg zum Meer mit den typischen unterschiedlich hohen und breiten Stufen