Eye Treat (Vastie)

18Mai2017

28 Grad, Monsun

Was hatten wir doch gestern für ein Glück mit dem Wetter. Heute bekommen wir einen weiteren Eindruck davon, was Monsun heißt. Die Abkühlung ist deutlich und der Sturm ist so stark, dass eine der großen Flügeltüren im Speisesaal aus der Verankerung gerissen wurde. Zum Glück kam sie so günstig auf, dass niemandem etwas passierte (wir waren beim Mittagessen) und sie auch nicht zu Bruch ging.

Die "Notreparatur" zu beobachten, war auch ein Erlebnis.

Erstmals halten wir freiwillig die Balkontüren geschlossen, denn der Regen kommt schräg vom Meer und hat auch unseren Aufenthaltsbereich komplett unter Wasser gesetzt. Natürlich wurde sofort gewischt und geputzt.

Das Wetter war aber ideal für meine heutige ayurvedische Augenbehandlung, die für PC gestresste Augen eingesetzt wird. Während der Behandlung wird um die Augen eine Art Brille aus einer formbaren Masse gelegt. Da hinein wird goldfarbenes flüssiges Ghee gegossen. Erst hat man die Augen zu, dann muss man sie öffnen und praktisch im Ghee baden. Das soll mir eine neue "goldene" Sicht der Dinge geben.
Vor und nach der Behandlung dürfen die Augen keinem direkten Licht ausgesetzt werden. Ich muss eine Sonnenbrille und Kopfbedeckung tragen und darf nicht lesen und auch nicht duschen. Das linke Auge hat die Behandlung angenehm gefunden. Das rechte Auge hat gebrannt und ich hatte ein Fremdkörpergefühl im Auge. Nur mit großer Willenskraft konnte ich es wenigsten zeitweilig offen halten.

Natürlich unterhalten wir uns auch mit den Therapeuten, aber nur, wenn sie entweder bei uns im Garten oder Aufenthaltsbereich sind oder wenn man in einem komplett separaten Behandlungsraum ist und dann auch nur nach der Behandlung, nie während.

Jeder Therapeut hat ein - zwei Behandlungen auf die er spezialisiert ist. In meinem Fall ist also Pinsiri der Spezialist für meinen Rücken und er quält sich ganz schön, stöhnt manchmal und schwitzt genauso wie ich.

Mit ihm unterhalte ich mich oft, auch ein bißchen lästern gehört dazu, denn wir verstehen uns prächtig. Er ist 37 Jahre alt und wohnt (natürlich) bei (wörtlich!) "Mami". Die Geschwister sind verheiratet und haben eigene Familien, deshalb ist es für ihn selbstverständlich, dass er sich um die alten Eltern (Mami ist 59 J.) kümmert. Exakt das Gleiche hat uns Ganesha (34 J.) von sich erzählt.

Er kann überhaupt nicht verstehen, dass die Eltern an einem Ort wohnen und die Kinder hunderte Kilometer entfernt. Wer soll sich denn um sie kümmern, wenn sie mal Hilfe brauchen? Tja, die Frage stelle ich mir auch manchmal ...

Da das Alter in Sri Lanka sehr verehrt wird, habe ich als Älteste im Resort einen prima Stand. Wenn ich meine 10 Uhr oder 16 Uhr Medizin vergesse, was schon hin und wieder vorkommt, trägt sie mir einer der ganz jungen Therapeuten hinterher und freut sich, dass er mir einen Gefallen tun konnte.  Wann wird man schon mal so umsorgt?

Die Monsterwellen sind auf den Fotos nicht zu erkennen.